Freitag, 8. Februar 2008

tanken und humorlose mitfahrer

der bruder ist gut im elterlichen hause angekommen, hatte jedoch einige hindernisse zu überwinden: unter anderem mitten in berlin ein plötzliches weigern des autos aufgrund eines leeren tanks... die tanknadel des neuen gebrauchten autos scheint nicht recht zuverlässig zu sein.

auf der rückfahrt vom land in die grosse stadt mit zwei sehr laut schweigenden mitfahrern scheint sich eine ähnliche situation anzubahnen:
die kleine schwester sitzt am steuer und warnt:
-duu...der tank ist nur noch viertel voll, meinst du wir schaffen das noch bis nach berlin?
"klar, alle mal, das müsste reichen."
-äh, bist du dir sicher?

ca zwanzig minuten später:
-duuuu, ich wollte nur mal sagen, die nadel ist jetzt schon im roten bereich... bist du dir immer noch sicher, dass der tank reicht?
"jaja, bestimmt!"
-ok, wie du meinst, ich verlass mich auf dich.

wieder wenig später:
-äh, du hast ja gesagt, dass das benzin reicht...aber die nadel ist jetzt noch weiter in den roten bereich gerutscht...ich glaube wir sollten doch mal tanken...
"ja, ist gut, dann tanken wir halt bei der nächsten raststätte"
die nadel der tankanzeige rutscht immer tiefer und weit und breit ist keine raststätte in sicht.
jetzt ist wohl benzinsparendes fahren angesagt.
kurz entschlossen fahren wir die nächste ausfahrt raus, um eine tankstelle zu suchen.
-ist doch schön, dann fahren wir mal nach glindow, da war ich noch nie, ein bisschen sightseeing.., versuche ich die schweigenden mitfahrer verbal zu locken.
um uns herum ist nichts als dunkler wald.
weit und breit kein anderes auto.
ich probiere es nochmals:
-jo, ist doch schön hier, ein bisschen märchenhaft-
die mitfahrer schweigen weiterhin.
in dem dorf entdecken wir einen dönerladen, der uns über die nächstgelegene tankstelle informiert. -nur ein paar hundert meter weiter, alles kein problem.
trotz des verbalen nicht vorhandenseins der mitfahrer gebe ich nicht auf:
-so, leute, hier habt ihr noch die möglichkeit einen döner zu euch zu nehmen, in berlin bekommt man so etwas schließlich selten...
die mitfahrer hüllen sich weiterhin in schweigen.
-ähm, ich hoffe doch, dass ihr keinen wichtigen geschäftlichen termin habt..., versuche ich erneut aufzumuntern.
"nein, doch nicht um diese uhrzeit!" kommt es von hinten.
(ach, nee!)
ja, schön, dass wir uns verstehen denke ich ironisch und füge nur noch an, dass sie den umweg (von ca. 15 minuten) dann wohl verschmerzen könnten.
ja, das könnten sie, sagt der andere.
dann geht es weiter richtung berlin, zufrieden diese humorlosen gesellen bald absetzen zu können.
nett wie wir sind, wird der eine sogar fast bis vor die haustür kutschiert.
schweigend verlässt er das auto ohne sich zu bedanken.

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